[rp-online] TSV braucht für Sportheim mehr Geld
„Ohne Mehrzweckraum bauen wir nicht!“ Damit schiebt Joachim Ziegert, seit März Vorsitzender des Turn- und Sportvereins (TSV) Gruiten, unmissverständlich jeder Forderung einen Riegel vor, doch kleiner zu bauen, um Geld zu sparen. Denn das neue Sportheim am Gruitener Sportplatz soll – vis-à-vis der Turnhalle – nicht nur den maroden Altbau aus den späten 1920er Jahren ersetzen, sondern dem Sportverein auch ermöglichen, den steigenden Bedarf nach weiteren Sportkapazitäten zu decken.
1,5 Millionen Euro hat der Stadtrat dem Verein in Aussicht gestellt, um als Bauherr das Projekt zu verwirklichen. Der TSV soll für Grundstück und Gebäude ein Erbbaurecht erhalten. Darlehens-Verhandlungen mit der Stadt-Sparkasse haben bereits begonnen. Doch nicht zuletzt der drastische Anstieg der Baupreise hat bisher keine Kalkulation unter 1,75 Millionen Euro abschließen lassen. Die Bitte nach mehr Geld hat Joachim Ziegert kürzlich im Sportausschuss geäußert. Da kamen die Politiker überein, im Hauptausschuss und Stadtrat darüber zu diskutieren.
Sein Eigenkapital will der zweitgrößte Verein der Stadt in die Einrichtungskosten stecken. Bei der Finanzierung des Sportheim-Baues sollen auch Einnahmen helfen, die ein bereits gegründeter Sponsoringkreis zusammenbringt. Beim Dorffest an diesem Wochenende wollen die Sportler für ihr Vorhaben werben. Auf dem Platz, den früher die Tischtennis-Abteilung gebucht hatte, wird – unweit der Dampfeisenbahn – ein blauer Spendentrichter augenfällig um Sponsoren werben. Am Stand werden auch Zeichnungen und Ansichten zu sehen sein, die vom Architekturbüro Jochen Siebel entwickelt wurden. „Wir wollen unser Vorhaben vorstellen und die Gruitener motivieren, uns zu unterstützen.“ Der Vereinsvorsitzende ist zuversichtlich, dass das erhoffte Sponsoring zum Tragen kommt. Denn bereits die Beleuchtung des neuen Parkplatzes neben der Turnhalle wurde über Spenden ermöglicht. Die Gruitener Werbegemeinschaft habe dem TSV bereits ihre Unterstützung angeboten.
Der Verein hat einen Arbeitskreis gegründet, in dem jede der Abteilungen vertreten ist. In dieser Runde wurden Wünsche an den Neubau gesammelt. Das etwa 650 Quadratmeter große Gebäude mit Flachdach soll neue Umkleiden – getrennt für Mädchen und Jungen – enthalten, zeitgemäße Duschen, behindertengerechte Toiletten, Schiedsrichterraum, Platz für die TSV-Geschäftsstelle, aber auch Lagerkapazitäten. „Viele Übungsleiter haben Bälle oder Kegel für Slalomläufe beim Training bei sich zu Hause gelagert und tragen sie immer hin und her. Das ist ja kein Zustand“, stellt Joachim Ziegert fest. Rund 165 Quadratmeter misst der Mehrzweckraum, in dem zum Beispiel Rückenschule, Rückbildungsgymnastik, Herzsport, Rollatorschule, Sturzprophylaxe oder auch Behindertensport betrieben werden können. Die Mitgliederzahl des TSV Gruiten wächst. Seit Fertigstellung des Kunstrasenplatzes sind in den letzten vier Jahren knapp 400 Sportler hinzugekommen. Der Verein nutzt neben dem Sportplatz und der Turnhalle auch Kapazitäten der Waldorfschule. Schule und Verein arbeiten gut zusammen. Das soll auch künftig so sein, versichert Joachim Ziegert.
Quelle: rp-online