[Haaner Treff] Infrastruktur des Sportplatzes in Gruiten ist in desolatem Zustand
TSV Gruiten steht in gutem Kontakt zur Stadt Haan und erwägt einen Neubau mit Erweiterungen
Foto: Haaner Treff – Soheil Seyfikar
Gruiten – In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport (BKSA) vom 15. Juni diesen Jahres wurde intensiv über die Verwendung der sogenannten Sportpauschale diskutiert.
Bei der Sportpauschale des Landes NRW handelt es sich um eine Zahlung, mit der die Landesregierung die Gemeinden und Gemeindeverbände bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Sportbereich unterstützt. Im Rahmen der Gemeindefinanzierung erhalten sie jährlich pauschale Zuweisungen. Im Jahr 2015 hat die Stadt Haan vom Land 82.000 Euro für die Förderung des allgemeinen Sportstättenbaubedarfs erhalten. Über die zweckentsprechende Verwendung der zugewiesenen investiven Finanzmittel sind die Gemeinden angehalten in Eigenverantwortung zu entscheiden. Die Mittel aus dem Jahr 2015 sollten für die Rampe am Hallenbad (30.000 Euro), für Einrichtungen im Hallenbad (34.000 Euro) sowie für die Errichtung einer Flutlichtanlage am Rudolf-Harbig-Weg (17.000 Euro) verwendet werden. „Die Investitionen konnten weitestgehend nicht umgesetzt werden, da dringende kurzfristige Maßnahmen für Flüchtlinge durchgeführt werden mussten, heißt es aus der Verwaltung. Daher stünden aus dem Jahr 2015 noch Mittel in Höhe von 77.500 Euro zur Verfügung.
Die Mittel aus den Jahren 2016 und 2017 wären konsumtiv, also für den Verbrauch bestimmt, für Bauunterhaltungen des Hallenbades und Unterhaltungsmaßnahmen eben jenes. Im Rahmen des Haushaltsplanes für das Jahr 2017 könnte dieses zusätzliche Budget für investive Mapnahmen für Sporteinrichtungen verwendet werden.
Unter anderem lagen der Verwaltung zum Zeitpunkt der damaligen Sitzung des BKSA unter anderem ein Antrag des TSV Gruiten vor, mit dem ein n Zuschuß aus der Sportpau- schale 2015 für die Renovierung und Umgestaltung des Sportheims in Gruiten, gegebenenfalls auch für einen kompletten Neubau, erwirkt werden sollte.
Die Beratungen dieses und weiterer Anträge konnte nicht zu Ende geführt werden und sie werden nun im BKSA am Mittwoch, 31. August fortgeführt.
„Gebäude ist nicht sanierungsfähig“ (Joachim Ziegert)
In der Zwischenzeit hat am 4. August eine Gesprächsrunde zwischen der Verwaltung und dem TSV Gruiten stattgefunden. Ein weiteres Gespräch zwischen der Bürgermeisterin Bettina Warnecke, der Kämmerin Dagmar Formella und dem Sportverband Haan fand bereits am 12. Juli statt, ferner wurde die Kreisverwaltung eingeschaltet.
Die Verwaltung kommt zu dem Schluss, dass die derzeitigen Sportangebote und die zu erwartenden Bedarfe unter anderem in Schul- und Vereinsbereich erweiterte und flexible Ressourcen benötigen. „Die bisherige Nutzung des am Standort vorhandenen Gebäudes durch den Verein kann aus Gründen der Betriebssicherheit nicht fortgeführt werden wie bisher.
Tatsächlich stehen mittlerweile einige Räume im Gebäude am Sportplatz dem Verein nicht mehr zur Verfügung. „Im Prinzip der komplette erste Stock“, bestätigt der 2. Vorsitzende des TSV Joachim Ziegert. Darüber hinaus befänden sich aber auch die Umkleiden und die sanitären Anlagen in einem bedauerlichen Zustand. Dies sieht auch die Verwaltung so, die neben den erheblichen Brandschutzmängeln einen weiteren erheblichen Instandsetzungsbedarf sieht. Mit dem Fazit: „Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit für den Abrich des vorhandenen Gebäudes sowie die Schaffung einer neuen Infrastruktur für den Sportplatz.“
Allerdings verfügt das Gebäudemanagement derzeit nicht über die personellen Ressourcen, die erforderlichen Baumaßnahmen, die über die Umkleiden und die Sanitäranlagen auch einen Lagerraum, einen multifunkionalen Raum sowie einen Büroraum vorsehen, in absehbarer Zeit durchzuführen. Daher könne über eine Übertragung des Baurechts an den TSV für das gesamt Projekt nachgedacht werden.
Mit dieser Regelung könnte sich der TSV Gruiten durchaus anfreunden. Der Verein, der sich seit einigen Jahren über steigende Mitgliederzahlen freuen darf, könnte mit einer Verbesserung der Infrastruktur des Sportplatzes diesem Zuwachs gerecht werden. In dem angedachten multifunktionalen Raum könnten neue Angebote wie Kinderturnen oder Seniorenangebote stattfinden.
Aber auch Gruppen, die nicht im Verein organisiert sind, wie die „Ollen Gruitener“ hätten dann wieder eine neue Heimat, die jetzt durch die Sperrung der oberen Etage nicht vorhanden ist. Darüber hinaus sind die Zustände bei den Umkleiden eher „vorsintflutlich“, denn getrennte Räume für Mädchen und Jungen stehen nicht zur Verfügung. „Dafür muss immer die Sporthalle her halten“, berichtet Joachim Ziegert.
Einen gesellschaftlichen Aspekt zieht das Vorstandsmitglied auch noch heran: in Gruiten gebe es seit einiger Zeit keine Kneipe mehr. Wenn das Vereinsheim wieder die Rahmenbedingungen für ein richtiges Vereinsheim hätte, was durch einen Neubau sicher gestellt werden könnte, wäre Gruiten wieder um einen Treffpunkt reicher.